Infos:
Autorin: Susanne Rauchhaus
Gebunden: 367 Seiten
Erschienen: 31.01.2011
Preis: € 14,95 [D]
Klappentext:
Divya wird als Kind verkauft und wächst als Dienerin an einer Mädchenschule in der Stadt Pandrea, mitten im Wilden Land auf. Eine rätselhafte Prophezeiung lässt sie aber daran glauben, dass sie nicht immer zur untersten Kaste gehören wird – wenn sie bereit ist zu lernen und zu kämpfen. Eines Tages tritt der düstere Wächter Tajan in ihr Leben, und sie ergreift ihre Chance. Heimlich lernt sie zu kämpfen wie ein Mann – und zu tanzen wie eine Frau. Als sie einen Mordauftrag bekommt, muss sie eine Entscheidung treffen. Und damit macht sie sich den Mann, den sie liebt, zu ihrem erbittertsten Feind.
Meine Meinung:
Als ich dieses Cover erblickte und die Bewertungen zudem auch sehr positiv waren, war schnell klar, dass ich "Die Messertänzerin" auch lesen werde. Dennoch waren meine Erwartungen nicht sehr hoch. Nach dem Lesen jedoch bin ich begeistert und ziehe meinen imaginären Hut vor dem, was die Autorin hier leistet.
Die Protagonistin in diesem Buch ist Divya, die als kleines Mädchen an einer Mädchenschule verkauft wird und dort nun als Dienerin, welche wenig angesehen und kaum Rechte haben, arbeitet. Ihre Vergangenheit fand ich immer sehr interessant und ich habe sie immer wieder für ihren Mut und ihren starken Willen bewundert. An dieser Mädchenschule lernt sie Jolissa, die aus der höchsten angesehen Gesellschaft kommt und langsam entsteht zwischen den beiden eine tolle Freundschaft. Jolissa ist im Gegensatz zu manch anderen Mädchen aus dieser Schule sehr bodenständig und wird dem Leser sofort sympathisch. Aber auch die anderen Charaktere, wie den Wächter Tajan oder die strenge Schulleiterin Maita, die beide große Rollen spielen, sind gut ausgearbeitet.
Der Schreibstil von Susanne Rauchhaus ist umwerfend. Selten habe ich mich derart in den Bann ziehen lassen. Normalerweiße stört es mich sehr, wenn beim Lesen Musik läuft oder der Fernseher an ist, aber in diesem Buch konnte ich alles um mich herum vergessen und mich in der Geschichte verlieren. Die Autorin trifft hier sehr schöne Formulierungen und ich hatte das Gefühl, dass man keine Stelle im Buch weglassen könnte und alle besonders sind. Bemerkenswert ist auch, wie stark und gekonnt sie die Gefühle von Divya zum Ausdruck bringt.
Der Leser wird in eine völlig neue Welt geworfen und mit unbekannten Begriffen/Namen konfrontiert, sodass man am Anfang viele Fragen im Kopf hat. Je mehr man jedoch liest, umso schneller prägt man sich die verschiedenen Begriffe ein und weiß, was sie bedeuten. Die Autorin schafft eine Welt, in der nicht die menschlichen Werte vorderrangig sind, sondern die Herkunft. Denn in dieser Welt zählt vorallem von wem du abstammst. So kommt es dazu, dass der Leser für die Lebenssituationen und den Umgang der armen Gesellschaft Ungerechtigkeit und Mitleid empfindet und mit den Charakteren, die in einer Diktatur leben, mitleidet.
Besonders die anbahnende Liebe zwischen dem Wächter Tajan und der Protagonistin Divya, die durch die verschiedene Herkunft äußerst kompliziert ist, sorgt für einige knisternende Momente und der vorsichtige Umgang der beiden ist sehr überzeugend geschrieben und amüsant für den Leser.
Leute, die keine Sympathien für Fantasy hegen, kann ich auch beruhigen. Denn diese ist hier keinesfalls vordergründig und spielt nur zum Ende hin eine größere Rolle. Bei den vielen Buchreihen auf dem Büchermarkt, finde ich es mal toll und abwechslungreich, dass "Die Messertänzerin" ein Einzelband ist.
"Die Messertänzerin" überzeugt mit einem wunderbaren und in den Bann ziehenden Schreibstil, einer amüsanten anbahnenden Liebe, überzeugenden Charakteren und einer Welt, wie man sie hoffentlich nur in Bücher vorfinden kann.
Wertung: 5 von 5 Herzen
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